Es war einmal …so beginnen alle Märchen….also passt schön auf.
Der Zeiger der Uhr stand auf der 12. Stunde, da war es endlich soweit mit einem lauten Schrei wurde Santonella im Himmel geboren. Ach was waren die Eltern glücklich.
Dieses kleine Wesen die Füßchen die winzigen Händchen die süße Nase und dieses Lächeln …nein es war fast zu schön um wahr zu sein. Aber dieser kleine Engel war nun geboren ….ja ihr habt richtig gehört Santonella ist ein Engel und sie wurde im Himmel auf Wolke 7 geboren.
Wohl behütet wuchs die Kleine auf, spielte mit Puppen und anderen kleinen Engel. Alles war gut bis auf …ja bis auf den Tag an dem Santonella so richtig langweilig war. Keiner aber auch gar keiner hatte für sie Zeit noch nicht einmal der kleine Hund der oft zum kuscheln und kraulen vorbei kam, noch nicht einmal der. Was war das nur für ein Tag, er war einfach nur langweilig.
Santonella dachte darüber nach was sie tun könnte, ja sie wollte hinaus um zu sehen, ob wirklich keiner da war mit dem sie spielen könnte. Langsam und sehr vorsichtig schlich sie sich aus dem Haus, denn sie wusste ganz genau bevor Mama und Papa nicht wieder zu Hause waren. Sie waren Berufsharfenspieler, ja bevor die Beiden nicht da waren sollte sie nie das Haus verlassen. Aber da sie ja nun schon mal so fast Draußen war, vergaß sie die mahnenden Worte. Ach war das schön hier draußen, die Sonne kitzelte sie an der Nase, Santonella musste lachen. Schmetterlinge flogen um sie herum und so fing sie an ihnen hinterher zu laufen. Immer schneller und schneller rannte sie, das sie schon ganz außer Puste war und dabei entfernte sie sich immer weiter und weiter von dem Haus ihrer Eltern.

Auf einmal kam sie in einen Garten der war so wunderschön …komisch den kenne ich ja noch gar nicht. Hier waren Mama und Papa ja noch nie mit mir gewesen, dachte sich Santonella. Neugierig lief sie durch den Garten. Oh wie das hier duftete unglaublich. Dann kam sie zu einem Baum. Er war riesen groß und in seinen Ästen hingen lauter bunte Äpfel. Oh wie lecker… Santonella lief regelrecht das Wasser im Munde zusammen. Da sah sie plötzlich die Leiter, die auf der anderen Seite am Baum lehnte …sollte sie es wagen …na ja klar, sie war ja schließlich schon groß …das sagten jedenfalls immer Mama und Papa, wenn sie sie lobten. Und wer groß ist, der kann auch viel und sie kletterte auf die erste Leiterstufe und ab ging es. Höher und höher hinauf. Fast hatte sie das Gefühl, dass die Leiter nirgendwo enden würde und dann ja dann geschah es…. ich traue es mich gar nicht auszusprechen …sie verfehlte eine Stufe und viel und viel und viel.
Plumps machte es und sie war wieder auf dem Boden. Komisch irgendwie war es kälter geworden. Die wärmende Sonne, die Vögel, die so schön sangen und auch die Schmetterlinge waren nicht mehr da. Wo waren sie alle hin …aua und auch der rechte Flügel tat so weh …hatte sie sich ihn etwa gebrochen. Vorsichtig begann Santonella den Flügel ab zu tasten, aber …aber da war kein Flügel mehr. Was war nur geschehen?
Da rief eine Stimme plötzlich ihren Namen …Sabrina komm bitte das Frühstück ist fertig. Du musst doch gleich zur Schule. Nicht das Du wieder zu spät kommst …das muss endlich aufhören, diese Trödelei und diese Tagträumerei, sonst wird das nie was mit Dir, Kind.

Sabrina rieb sich die Augen …was war das denn gerade für ein Film der hier ablief. Wieso Sabrina? Sie heißt doch Santonella! Und wieso Schule? Der Harfenlehrer kommt doch immer zu ihnen nach Hause auf die Wolke 7.

Sabrina rieb sich die Augen und stand schnell auf, wusch sich und kämmte ihre langen blonden Haare, dann saß sie auch schon am Frühstückstisch. Ich glaube ich habe mal wieder geträumt, dachte sie sich. Nun verschlang sie schnell ihr Frühstück, griff nach ihrem Ranzen und rannte los.

Die Schulzeit ist lange her und Sabrina war inzwischen zu einer jungen Frau heran gewachsen, hatte einen Beruf erlernt und hatte selbst schon eine Familie. Aber dieser Traum, ja der verfolgte sie auch heute noch.
Oft wachte sie in der Nacht auf und fühlte ihre Flügel, spielte im Traum Harfe und flog durch den Nachthimmel. Was war das nur? Dieser Traum, warum kam er immer und immer wieder?
Die Jahre vergingen und eines Tages, es war so um die Weihnachtszeit herum, klopfte es an die Tür. Besuch? Nein, Besuch erwartete sie nicht und ihr Mann war auf einer Dienstreise. Also wer sollte das jetzt sein? Draußen lag dicker Schnee und die Flocken tanzten vor ihren Augen, als sie die Türe öffnete. Ja bitte? ….sie erschrak etwas, sah aber dann in seine lieben Augen und hatte keine Angst mehr und irgendwie, ….ja irgendwie kam er ihr auch etwas bekannt vor, der alte Mann der da gerade vor ihrer Türe stand.
Da bist du ja endlich Santonella, wir ha haben Dich schon überall gesucht, sag was hast Du Dir dabei nur gedacht. Aushilfsengel mussten Deine Arbeit machen und Dein Harfenlehrer war auch sehr traurig, als Du plötzlich verschwunden warst.

Santonella senkte ihren Blick und plötzlich viel ihr alles wieder ein ….die lange Weile, der Garten, der Baum, die Leiter, der Absturz, oh mein Gott, sie war wirklich ein Engel.
Die Flügel auf ihrem Rücken begannen leicht zu vibrieren und es hörte sich ein bisschen so an, wie 1000 klitzekleine Glöckchen, die in der Abenddämmerung ihr Lied anstimmten.
Komm, komm, Santonella breite Deine Flügel aus und helfe dem Weihnachtsmann die Geschenke zu verteilen. Schau nach in jedem Haus, ob die Kinder auch schön brav und artig waren. Komm, komm…der Weihnachtsmann sah ihr lange in das Gesicht, ein Gesicht was jetzt einer Frau gehörte. Auch er erinnerte sich, dachte an den kleinen Engel, der so plötzlich verschwand und der ihm so fehlte. Er breitet seine Arme aus und Santonella kuschelte sich hinein. Ach wie hatte sie es vermisst, ja nun wusste sie, dass es kein Traum war, was sie fast jede Nacht in ihren Träumen erlebte.
Träume sind Schäume, oh nein, Träume sind sehr wichtig und ihr solltet stets auf sie hören und auf Eure innere Stimme achten. Vielleicht seid ihr ja auch kleine Engel, die aus dem Himmelsreich gefallen sind. Wer weiß?
Schaut mal schnell, ob ihr Flügel habt.
Santonella wird auf Erden nun Sabrina genannt und so ist sie nun in der Weihnachtszeit unterwegs, um all die Kinder glücklich und froh zu machen, ihnen Geschenke zu bringen, die Ihr Euch vom Weihnachtsmann gewünscht habt.
Engel Sabrina kommt auch gerne zu Dir. Du musst Mama und Papa nur darum bitten.
Ich freue mich auf Dich.
Dein Engel Sabrina